Die Kirche Chiesa di San Girolamo wurde um das fünfzehnte Jahrhundert herum neben dem alten Klarissenkloster erbaut. Im Jahre 1578 wurde die Kirche Sitz der Bruderschaft von San Girolamo della Misericordia, welche die Aufgabe hatte, sich um die Karfreitagsliturgien und -prozessionen zu kümmern.
Die Fassade fällt architektonisch eher bescheiden aus; in der Mitte derselben befindet ein zweiflügeliges Fenster, unter dem das Wappen der Bruderschaft eingemeißelt ist.
Das Innere ist mit einem Kassettendach überdeckt und auf dem Hauptaltar prangt ein Gemälde aus dem 17. Jahrhundert, das den „Heiligen Büßer Girolamo“ darstellt und aus der Schule Caravaggios oder aus dessen Einflussbereich stammt. Über dieses Gemälde wurde viel diskutiert, weil man annahm, dass der große Maler selbst sogar in Licata gewesen war, bevor er sich nach Malta ins Exil begab. Die Kirche beherbergt ferner auch die bei der Karfreitagsprozession getragenen Statuen: eine ausdrucksstarkes Pappmaché-Darstellung der trauernden Jungfrau Maria und die schöne vergoldete Holzurne, auf der die Statue des toten Christus und des das Kreuz tragenden Christus eigens für diesen Tag der Prozession angebracht wird.
Am Fuße des Kirchenschiffs befindet sich der Grabstein des Notars Giovanni Vincenzo Mortelliti, dem Barone di San Giovanni, aus dem Jahre 1758.